Scannen im Querdurchlauf

Seit gut eineinhalb Jahren ist im Hobelwerk der Donausäge Rumplmayr die neue Scannergeneration von MiCROTEC im Einsatz – ein Goldeneye 900 im Querdurchlauf. Es war Anfang 2019 der erste Scanner dieser Art, den MiCROTEC ausgeliefert hat.

Als „Musterbeispiel für unsere technologischen Fähigkeiten“ nennt man bei MiCROTEC stolz den Goldeneye 900. Die Besonderheit? Es handelt sich um den ersten Multisensorscanner im Querdurchlauf für sägeraues, trockenes oder frisches sowie gehobeltes Holz. Die Donausäge Rumplmayr, Enns, war das erste Unternehmen, das einen Goldeneye 900 der neuesten Generation mit Anfang 2019 im Hobelwerk in Betrieb nahm.

Anlass für die Entscheidung einer Investition in den neuesten MiCROTEC Goldeneye 900 Multisensor Qualitätsscanner bei Rumplmayr war, dass die Mechanisierung im Hobelwerk gleichzeitig auch für die Nachsortierung der trockenen Ware genutzt wurde. Das Unternehmen liefert Schnittholz und Hobelware in Fichte, Kiefer und Tanne weltweit – die Mitarbeiter mussten also eine große Sortimentsvielfalt mit jeweils eigenen Qualitätskriterien beherrschen, welche auch mehrmals pro Schicht wechseln können. Um die Vielzahl unterschiedlicher Aufträge im Dauerbetrieb kundenspezifisch exakt erfüllen zu können, entschloss sich Rumplmayr zur Investition in den Goldeneye 900 im Querdurchlauf, welcher sowohl gehobelte als auch sägeraue Ware präzise sortiert.

Ein wesentlicher Vorteil des Scanners ist die gleichmäßig hohe Qualität, zu jeder Tages- und Nachtzeit und die Erkennung in einem Durchgang auf allen vier Seiten des Brettes. Die neue Goldeneye-900-Serie ermöglicht es durch den modularen Aufbau, abhängig von den Multisensorkanälen, ein komplettes 3D-Profil-Scanning, Licht-/Schatten sowie HD-Farbbildaufnahme und eine Laserscatter-Bildaufnahme von allen 4 Seiten des Brettes zu erstellen. Die eingesetzten Sensoren entwickelte MiCROTEC selbst. „Die nahtlose Integration aus Multisensor-Kanälen liefert lückenlose Erkenntnisse über die Holzqualität. Die Genauigkeit und die nachfolgende Datenauswertung ermöglichen eine individuelle Verwaltung der Optimierparameter zur maximalen Steigerung der Wertschöpfung“, führt Arianna Giudiceandrea, CSO bei Microtec aus.

Als weitere Neuheit kommt beim Goldeneye 900 künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Diese verbessert nochmals die Qualitätserkennung und eröffnet neue Möglichkeiten. 15 Mitarbeiter, Ingenieure und Holzspezialisten, fokussieren sich tagtäglich auf die intelligenten Modelle, sowie auf die Qualität und die Optimierung der Produkte des Kunden. Die kontinuierliche Forschung in diesem Bereich inklusive einer speziell entwickelten Software fürs Labelling, hat es bereits möglich gemacht, dass der Scanner Äste und Farbeigenschaften wie Bläue und Bräune noch genauer unterscheiden kann und die Resultate somit ständig optimiert werden können.

Rund um den Goldeneye 900 kommen bei Donausäge Rumplmayr zudem ein Endscan Stirnseiten-Brettscanner zur korrekten Ausrichtung der Bretter im Hobelbetrieb , eine Feuchtigkeitsmessung M3 Scan für eine schnelle und präzise Messung der Holzfeuchtigkeit, sowie eine Festigkeitsmessung Viscan Plus zur Ermittlung des Elastizitätsmoduls und der Festigkeitsbestimmung zum Einsatz. Im letzten Sommer ist der Scanner mit einer speziellen Optimierungssoftware für die amerikanische NGR-Sortierung erweitert worden.

Aufgrund der guten Resultate des Goldeneye 900 Querscanners und der geschätzten Zusammenarbeit, hat sich Donausäge Rumplmayr entschlossen einen zweiten Goldeneye 900 im Querdurchlauf zu installieren. Um die Qualitätseinteilung weiter zu optimieren kommt dieser ab November im Sägewerk bei der Hauptwarensortierung zum Einsatz. "Die besondere Herausforderung, welche hierbei auf uns zukommt, ist die Nasssortierung, aber genau diese Herausforderungen haben MiCROTEC zu dem gemacht, was es heute, nach 40-jähriger Unternehmensgeschichte ist“, meint die Vertriebsleiterin stolz.

MiCROTEC arbeitet gemeinsam mit dem Kunden an einer neuen prozessübergreifenden Softwarelösung, um die Digitalisierung im Unternehmen weiter voranzutreiben. Der Mill Manager ist bereits in der Sägelinie in Enns in Verwendung. Derzeit wird das Programm im Hobelwerk und am Rundholzplatz implementiert. „Mit dem Millmanager ist es möglich, zu jeder Zeit in sämtliche Produktionsparameter Einblick zu haben und somit die Effizienz in allen Bereichen der Anlage zu kontrollieren und maßgeblich zu erhöhen“, informiert Rumplmayr-Betriebsleiter Johann Brucker. Die Module des Millmanagers werden dabei laufend weiterentwickelt und erweitert, KPIs werden ausgewertet und verglichen um neue Optimierungs- und Analysemöglichkeiten in jedem Prozessschritt zu ermöglichen. Das Ziel ist auch hier die maximale Steigerung der Wertschöpfung.

Der gesamte Artikel zum Holzkurier-Besuch in Enns findet sich in der Holzkurierausgabe 41.20 oder online auf holzkurier.com